Forum 4
Es gibt, so bringt es eine Bildungsmonitorerin auf den Punkt, kein einheitliches Format der Bildungsberichterstattung, das allen Zielgruppen gerecht wird. Von dieser „eierlegenden Wollmilchsau“ müsse man sich verabschieden. Stattdessen, so der Konsens im Forum 4, sei es wichtig, sich den jeweiligen Adressatenkreis genau zu überlegen und die Daten des Bildungsmonitorings gut zu kommunizieren.
Die Palette, Bildungsdaten zielgruppengerecht darzustellen, ist breit – vom umfangreichen klassischen Bildungsbericht über thematische Analysen bis hin zu kurzen, knackigen Faktenchecks ist alles und noch viel mehr möglich. Im Forum 4 stellte Cindy Keil, Bildungsmanagerin im Landkreis Meißen, das Format der Bildungsjournale genauer vor.
Anschaulich zeigte sie, was dieses umfasst, wie und warum die Wahl gerade auf dieses Format fiel und welche Vorteile die Bildungsjournale gegenüber einem umfangreichen Bildungsbericht haben: zum Beispiel, dass sie einzelne Bildungsthemen im Landkreis abbilden, dabei in die Tiefe gehen, Exkurse möglich sind und sie mit ihrem Umfang von je 15 bis 30 Seiten trotzdem noch übersichtlich und handlich bleiben.
Anfangs war zwar im Landkreis Meißen ein großer Bericht geplant. Die Arbeit daran musste aber aufgrund der Corona-Pandemie für eine Zeitlang auf Eis gelegt werden. Die Unterbrechung nutzte das Team in Meißen, das Format vor der Weiterarbeit zu überdenken. Denn einige Zahlen waren inzwischen veraltet, die Abstimmung mit vielen Akteuren nahm viel Zeit in Anspruch und der Bericht erwies sich als viel zu lang. So wurde umgeplant: Statt eines Bildungsberichts im Papierformat veröffentlicht das Meißener Bildungsbüro nun monatlich ein thematisches Journal auf der Landkreis-Webseite.
„Genauso wichtig wie das Produkt ist das Bildungsmarketing, getreu dem Motto: Tue Gutes und sprich darüber!“
Das, so Keil, sei nicht nur ressourcenschonender und spare Kosten, sondern habe auch eine größere Reichweite. Jede Bürgerin und jeder Bürger könne sich das Bildungsjournal herunterladen. Zudem kann das Bildungsbüro regelmäßig auf die Themen und seine Arbeit öffentlich aufmerksam machen. Denn mindestens genauso wichtig wie das Produkt sei das Bildungsmarketing, getreu dem Motto: „Tue Gutes und sprich darüber“, so die Referentin.
Dafür nutzt das Bildungsbüro verschiedene Kanäle: die Facebook- und Instagram-Seiten, das Amtsblatt und den Pressespiegel des Landkreises sowie Veranstaltungen, Kreistagssitzungen und persönliche Gespräche. Die Arbeit trägt bereits Früchte, denn es gab viel positives Feedback und auch die lokale Zeitung verwies schon auf die Bildungsjournale.
Positives Feedback gab es auch im Forum von den Teilnehmenden in der anschließenden Diskussion. Die Bildungsmonitorer und -monitorerinnen in der Runde bestätigten die Bedeutung einer adressatengerechten Kommunikation von Daten. Denn unter anderem verstehe man die Bildungsberichterstattung als Werkzeug, um die Themen des Bildungsmanagements bekannt zu machen.
Fazit
Im Zentrum des Forums stand die Frage, wie erreicht werden kann, dass die Produkte des Bildungsmonitorings auch tatsächlich gelesen und genutzt werden. Wichtig ist, vorab zu überlegen: Wer soll eigentlich mit was genau erreicht werden? Denn ein Format für alle gibt es nicht. Eier, Wolle, Milch oder Sau – man muss sich entscheiden. Der Trend geht hin zu kleinen, handlichen, digitalen Formaten. Auf diese gilt es dann gezielt aufmerksam zu machen. Der Landkreis Meißen ist dafür ein gutes Beispiel.