Forum 1
Als Träger der relevanten Fachplanungen sind Landkreise und kreisfreie Städte prädestiniert, integrierte Bildungsplanungen zu erarbeiten. Gerade in den sächsischen Großkreisen sind dafür auch ergänzende, kleinräumigere Ansätze gefragt. Im Forum 1 wurden daher unterschiedliche Dimensionen und Rahmensetzungen einer integrierten Bildungsplanung betrachtet.
Auf Grund der knappen Zeit konnten die drei Beiträge aus Zwickau, Sömmerda und Hoyerswerda im Forum 1 nur vorgestellt, aber nicht diskutiert werden. Gleichwohl spannten die Vortragenden die im Freistaat Sachsen zu betrachtenden Dimensionsstufen und Abstimmungsebenen auf:
Einführend erläuterte Tobias Habermann, Leiter des Amtes für Planung, Schule, Bildung, exemplarisch für den Landkreis Zwickau den methodischen Ansatz einer datenbasierten integrierten Sozialplanung. Da dem Landkreis vom Gesetzgeber der Planungsauftrag für vielfältige sozialraumorientierte Planungen übergeben wurde, erfordert dieser Ansatz eine einheitliche Abgrenzung von internen Planungsräumen, die auch für die jeweiligen Fachplanungen verbindlich sind.
Auf dieser Basis ist es möglich, steuerungsrelevante Daten und Kennzahlen als Grundlage für kommunale Entscheidungsprozesse zu erhalten. Regional bzw. örtlich wirkende Prozesse werden in ihren Auswirkungen multivariabel erfasst. Der Forderung des sächsischen Gesetzgebers, die Schulnetzplanung zur Bildungsplanung zu entwickeln, wird auf diese Weise zum einen vorbildhaft Rechnung getragen, zum anderen werden die in den sächsischen Landkreisen auf Grund ihrer Größe vorhandenen verschiedenen Sozialräume differenziert betrachtet.
Der Beitrag von Christiane Maurer und Dr. Katharina Kratky von der Stabsstelle für Integrierte Sozialplanung im Landkreis Sömmerda beschrieb den „Weg des Landkreises Sömmerda zu einer Integrierten Sozialplanung und die Verknüpfung zum Datenbasierten kommunalen Bildungsmanagement (DKBM)“ und eröffnete den sächsischen Teilnehmern einen Blick über den „sächsischen Gartenzaun“ nach Thüringen. Das grundlegende Vorgehen war dabei analog zum Zwickauer Ansatz. Die kleinere Dimension der Thüringer Landkreise vereinfachen dabei die Komplexbetrachtung. Wie im Landkreis Zwickau, wird im Ergebnis eines Planungskreislaufs datenbasiert fachübergreifend erfolgreich gearbeitet.
„Kommunale Koordinierung geht nicht ohne lokale Verantwortungsgemeinschaft!“
Der abschließende Beitrag wurde von Evelyn Scholz und Jens Leschner, Koordinierungsstelle Bildung (KS-Bildung) beim Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda gestaltet. Sie stellten am Beispiel des Mittelzentrums Hoyerswerda vor, wie eine kreisangehörige bildungsaffine Mittelstadt für die Gemeinden des Einzugsbereiches ihrer Schulen Unterstützungsleistungen anbietet und damit sowohl den zuständigen Landkreis Bautzen als auch das Landesamt für Schule und Bildung beim Bildungsmanagement insbesondere mit dem Schwerpunkt Inklusion entlastet.
Fazit
Das Forum beinhaltete Beiträge, in denen kommunales Bildungsmanagement in verschiedenen Dimensionsstufen dargestellt wurde: auf der Stufe eines Landkreises nach der Kreisgebietsreform im Landkreis Zwickau, auf der Stufe vor einer Kreisgebietsreform der Landkreis Sömmerda/Thüringen, auf der Ebene eines Mittelbereiches einer kreisangehörigen Stadt am Beispiel Hoyerswerda, Landkreis Bautzen. Die Abstimmungen innerhalb der Großkreise bedürfen der Einfügung einer Planungsebene.