Forum 3

Strategische Entwicklung von Bildungslandschaften

Das dritte Forum richtete den Blick auf das große Ganze. Im Mittelpunkt stand die Frage, was dazugehört, kommunale Bildungslandschaften strategisch zu entwickeln. Vertreterinnen des Dresdner Bildungsbüros stellten den Teilnehmenden einen möglichen Weg vor: Er beginnt bei einem hoch auflösenden Bildungsmonitoring und mündet in abgestimmte bildungsstrategische Konzepte und Maßnahmen.

Wichtiger Meilenstein

Der Bildungsbericht bietet einen wichtigen Ausgangspunkt für die strategische Entwicklung von Bildungslandschaften.

In der strategischen Entwicklung ihrer Bildungslandschaft blickt die Landeshauptstadt Dresden bereits auf langjährige Erfahrungen zurück. Im Forum stellten Vertreterinnen des 2009 gegründeten Kommunalen Bildungsbüros ihre Arbeit vor: Nicole Schimkowiak und Antje Jahn gingen dabei insbesondere auf das Bildungsmonitoring und die Bildungsberichterstattung ein, die in Dresden eine wichtige Basis für strategische Konzepte und Bildungssteuerung bilden.

Ausgehend von den Befunden des 2012 erschienenen ersten Dresdner Bildungsberichts wurde 2014 ein Kommunales Handlungskonzept Bildung verabschiedet. Es enthielt neben strategischen Zielaussagen für verschiedene Handlungsfelder auch Maßnahmen zur Zielerreichung. Weitere Bildungsberichte folgten 2014 und 2019. Die kontinuierliche Pflege und Weiterentwicklung einer heute bis auf Sozialbezirksebene auflösenden Datenbasis ermöglichte die Erarbeitung einer differenzierten Sozialraumtypologie, die Aussagen zu Bildungsbeteiligung und Bildungserfolg in einzelnen Stadtgebieten zulässt.

Seit 2015 wird regelmäßig ein Schulindex erhoben, der eine zusätzliche belastungsorientierte Verteilung der Schulbudgets gestattet. Auf Basis der 2018 verabschiedeten frühkindlichen und schulischen Bildungsstrategie werden zusätzliche Ressourcen in ausgewählte Kitas und Schulen gebracht, um in besonders herausgeforderten Lagen eine bedarfsgerechtere Bildungsbegleitung sicherzustellen. Neben der Weiterentwicklung dieser Bildungsstrategie arbeitet das Bildungsbüro aktuell an einem Masterplan für benachteiligte Stadtgebiete mit. Anvisiert wird auch ein Gesamtkonzept für Lebenslanges Lernen.

 

„Unsere Bildungsberichte zeigen nicht nur die Breite der kommunalen Bildungslandschaft. Mit Hilfe der Sozialraumtypologie werden auch Räume mit besonderen Entwicklungsbedarfen sichtbar.“

[Antje Jahn, Koordinatorin Bildungsmanagement der Landeshauptstadt Dresden]

Im Kommunalen Bildungsbüro, der Adresse für Bildungsmanagement, -monitoring und Berufliche Orientierung, laufen viele Fäden zusammen. Im Rahmen seiner koordinierenden Aufgaben sorgt das Büro für den notwendigen Diskurs mit allen relevanten Bildungsakteuren auf kommunaler und Landesebene – ein Aspekt, für den sich die Teilnehmenden am Forum besonders interessierten.

Durch Mitarbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen wirken Bildungsmanagement und -monitoring auch an Querschnittsthemen wie Inklusion, Integration, Kulturelle Bildung, BNE und Sozialmonitoring mit. Im Jahr 2017 wurde das Bildungsbüro zusammen mit den Bereichen Kita, Schule und Jugend in einem neuen Geschäftsbereich Bildung und Jugend gebündelt.

Ein gemeinsames Handlungsprogramm soll zukünftig dazu beitragen, dass alle an einem Strang ziehen. Auf Nachfrage bestätigten die Referentinnen noch einmal die Bedeutung politischer Beschlüsse für die Planungssicherheit. Um Ideen weiterzuentwickeln, Konzepte abzustimmen und Stadtratsbeschlüsse vorzubereiten, spielt auch der 2017 gegründete Bildungsbeirat, dessen Geschäftsführung beim Bildungsbüro liegt, eine wichtige Rolle.

Fazit

Bildungslandschaften entwickeln sich prozesshaft und langfristig. Die Wege dorthin verlaufen individuell. Eine Orientierung an gemeinsamen Zielvorstellungen hilft, alle kooperierenden Akteure mit ihren subjektiven Perspektiven mitzunehmen. Kleinräumige Datenanalysen bringen Klarheit darüber, wo besondere Unterstützung notwendig ist und ob ergriffene Maßnahmen Wirkung zeigen. Immer wichtiger wird auch die Einbeziehung der Öffentlichkeit in den kommunalen Bildungsdiskurs. All dies bedarf einer professionellen, langfristig zu sichernden Koordination.

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Hier finden Sie die Präsentationen des Forums als PDF zum Download.

Strategische Entwicklung von Bildungslandschaften am Beispiel Dresden

Referentinnen: Nicole Schimkowiak, Bildungsmanagement & Bildungsmonitoring, und Antje Jahn, Koordinatorin Bildungsmanagement, Landeshauptstadt Dresden / 16.11.2021
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