Spannungen und Widersprüche
im kommunalen Bildungsmonitoring

Eine zentrale Herausforderung in der Umsetzung eines kommunalen Bildungsmonitorings kann die Bearbeitung von Spannungen zwischen einem wissenschaftlichen Anspruch an das Monitoring und den Bedürfnissen politischer und administrativer Akteure sein. Franciska Mahl und Michael Brock von der Transferagentur Mitteldeutschland gingen in ihrer Untersuchung der Frage nach, wie Bildungsmonitorerinnen und -monitorer diese unterschiedlichen und zum Teil widersprechenden Erwartungen in der Praxis zusammenbringen.

Neu im Beltz Verlag

Neben der Untersuchung von Franciska Mahl und Michael Brock finden sich viele weitere anregende Beiträge zum kommunalen Bildungsmanagement im Sammelband „Bildungskommunen“.

Kommunales Bildungsmonitoring hat viele Funktionen: Es soll der Öffentlichkeit Einblicke in das aktuelle Bildungsgeschehen geben, es soll Probleme im Bildungsbereich identifizieren, es soll steuerungsrelevantes Wissen bereitstellen sowie objektivierbare Diskussionen und bildungspolitische Entscheidungen fördern.

Dass in der konkreten Monitoringpraxis Spannungen und Konflikte nicht ausbleiben, zeigte schon die Begleitforschung des Bundesprogramms „Lernen vor Ort“. So etwa bei der Frage, ob Handlungsempfehlungen in Bildungsberichten integriert werden sollen oder nicht. Auch die Auswahl der Bildungsthemen, die vom Bildungsmonitoring untersucht werden, wird oftmals zwischen den Beteiligten verhandelt.

Wie Monitorerinnen und Monitorer mit derartigen Spannungen und Ambivalenzen in ihrer Praxis umgehen, wurde bisher empirisch nicht untersucht. In der vorgestellten Untersuchung wurden auf Basis persönlicher Interviews mit Monitoringverantwortlichen verschiedene Wege identifiziert, wie wissenschaftliche Ansprüche an das Monitoring mit der Perspektive und den Bedürfnissen politisch-administrativer Akteure in ein funktionierendes Zusammenspiel gebracht werden.

Die Ergebnisse regen an, darüber nachzudenken, was kommunales Bildungsmonitoring ist und leisten kann. Die Ergebnisse geben zudem Hinweise, warum sich unterschiedliche Formen des Bildungsmonitorings in der Praxis herausbilden.

Die Untersuchung von Franciska Mahl und Michael Brock sowie viele weitere anregende Beiträge zum kommunalen Bildungsmanagement sind jetzt im Sammelband „Bildungskommunen. Bedeutung und Wandel kommunaler Politik und Verwaltung im Bildungswesen“ im Beltz Verlag erschienen. Das Buch steht auf der Verlagsseite kostenfrei zum Download zur Verfügung.

Kontakt

Michael Brock, Kommunalberatung Sachsen

Tel.: 0341-99392315 E-Mail: brock@dji.de

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Wie gehen Bildungsmonitorerinnen und -monitorer in der Praxis mit unterschiedlichen Erwartungen an ihre Arbeit um? Franciska Mahl und Michael Brock von der Transferagentur Mitteldeutschland sind dieser Frage in einer Untersuchung nachgegangen, deren Ergebnisse jetzt im Sammelband „Bildungskommunen“ veröffentlicht sind.

Sammelband

Der Sammelband „Bildungskommunen“ erörtert zentrale historische Entwicklungen, Widersprüche und aktuelle Herausforderungen von „Bildungskommunen“. Die Autorinnen und Autoren analysieren dabei die gegenwärtigen Reformversuche und diskutieren Möglichkeiten und Grenzen kommunalen Bildungsengagements.

Förderprogramm

Mit dem neuen ESF Plus-Programm „Bildungskommunen“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung Landkreise und kreisfreie Städte bei der Weiterentwicklung ihrer Bildungslandschaft. Im Zentrum steht dabei die Bewältigung drängender Herausforderungen im Bildungsbereich.