Bildungswerkstatt

Bildungsangebote für Zugewanderte
koordinieren I

Am 1. Februar 2017 fand in den Franckeschen Stiftungen in Halle unsere Bildungswerkstatt zum Bundesprogramm "Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte" statt. Hier konnten sich die neu eingestellten mitteldeutschen Bildungskoordinatorinnen und -koordinatoren kennenlernen und miteinander ins Gespräch kommen.

Willkommen an Bord!

Neue Mitarbeitende im Programm  „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ informieren sich in unserer Bildungswerkstatt zu Zielen und HIntergründen des Programms.

Integration durch Bildungsmanagement

Nach einer kurzen Einführung durch Ulrike Richter, der stellvertretenden Projektleiterin unserer Agentur, folgt der Vortrag von Alexander Lorenz. In seinem 15-minütigen Input legte der TransMit-Landeskoordinator für Thüringen dar, welche Ziele, Hintergründe und Aufgaben das Programm "Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte" hat.

Zur Gestaltung und Strukturentwicklung des Bereichs "Integration durch Bildung" sei es hilfreich, die vom Fördermittelgeber vorgesehenen Instrumente aus dem kommunalen Bildungsmanagement anzuwenden, empfiehlt Lorenz. Der bundesweite Trend zu kommunaler Bildungssteuerung und lebensbegleitendem Lernen basiere u.a. auf der Erkenntnis, dass gescheiterte Bildungsbiografien zuallererst die Sozialkassen der Kommune belasten. In vielen westdeutschen Bundesländern setzen Städte und Landkreise deshalb flächendeckend auf kommunale Bildungsmanagements zur Erhöhung ihrer Standortattraktivität. Auch in Mitteldeutschland hat sich rund die Hälfte der Kommunen auf den Weg gemacht, ihre lokalen Bildungslandschaften aktiv zu steuern.

In der anschließenden Diskussion wird deutlich, wie komplex die Aufgaben und Rahmenbedingungen des Programmpersonals sind. Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Verwaltungsspitze entscheide über das Gelingen des Programms. Als Fazit gibt Lorenz den Teilnehmenden ein Zitat des österreichischen Komponisten Anton Bruckner mit auf den Weg: "Wer hohe Türme bauen will, sollte lange am Fundament arbeiten."

Die "richtige" Schule finden

Im zweiten Vortrag des Tages berichtet Wolfgang Märkl, Bildungskoordinator im Schulverwaltungsamt der Stadt Weimar, von seinen Erfahrungen bei der Erfassung der Bildungsabschlüsse von Neuzugewanderten und der Kooperation mit der Landesbehörde "Staatliches Schulamt". Märkl stellt dar, wie er die Ankunft und behördliche Erfassung von Geflüchteten nutzte, um deren Bildungsbiografien anhand eines selbst entwickelten Fragebogens statistisch zu erheben. Anhand der Daten sei es der Stadtverwaltung in Weimar möglich gewesen, die "richtigen" Schulen für die schulpflichtigen Zugewanderten zu ermitteln und diese dem Staatlichen Schulamt zu empfehlen. Die Landesbehörde sei sehr kooperativ gewesen und letztendlich sei der Weimarer Schulexperte Märkl zufrieden, dass jeder schulpflichtige Geflüchtete einen angemessenen Platz an einer passenden Schule gefunden habe.

Nach dem Mittagessen erarbeiten die Teilnehmenden in länderspezifisch aufgeteilten Arbeitsgruppen Antworten auf folgende Fragen:

  • Ziele: Was wollen Sie am Ende vorweisen?
  • Meilensteine: Welche Schritte müssen Sie gehen?
  • Gelingensbedingungen/Stolpersteine: Was brauche ich zur erfolgreichen Umsetzung des Programms?

Aus den vorgestellten Ergebnissen der Gruppenarbeit ergaben sich zahlreiche Hinweise zu Fortbildungsbedarfen, die wir dem Fördermittelgeber mitteilen und in unsere nächsten Bildungswerkstätten zum Thema einfließen lassen.

Kontakt

Ulrike Richter, Veranstaltungen

Tel.: 0345-68178 E-Mail: urichter@dji.de