Demokratiebildung/Politische Bildung

Keine Demokratie ohne Demokratinnen und Demokraten! Damit Menschen demokratisch handeln und ein politisches Bewusstsein entwickeln können, braucht es unterstützende Bildungsprozesse. Die Kommune ist dabei ein ideales Lernfeld, in dem sich demokratisches und politisches Handeln verstehen lässt. Denn seine Wirkungen sind hier direkt nachvollziehbar und schaffen die Bereitschaft zur Beteiligung.

Demokratiebildung/Politische Bildung

Demokratie will gelernt sein! Und sie muss gelebt werden. Sara Schmidt von der Bundeszentrale für politische Bildung zeigt, was politische Bildung ist und warum sie so wichtig ist.

Demokratisches Handeln und ein politisches Bewusstsein muss von Generation zu Generation neu erlernt und ausgebildet werden. Diese Aufgabe obliegt der Demokratiebildung und der politischen Bildung. Beide Ansätze können verstanden werden als kontinuierliche und zielgerichtete Maßnahmen von schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen, die die Voraussetzungen zur Teilnahme am politischen und gesellschaftlichen Leben vermitteln.

Kenntnisse und Fähigkeiten

Zu diesen Voraussetzungen zählen ein Verständnis von politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen, die Befähigung zur interessengeleiteten Partizipation, die selbstbestimmte Teilhabe am öffentlichen Leben, die Fähigkeit zum ethisch-moralischen Urteilen und politischen Handeln sowie die Fähigkeit zum kritischen Denken und zum konstruktiven Lösen von Konflikten.

Lernfeld Kommune

Aus Sicht der Kommunen gibt es viele gute Gründe, sich mit Demokratiebildung und politische Bildung zu beschäftigen. Die Kommunalpolitik ist ein ideales Lernfeld, in dem sich demokratisches und politisches Handeln nachvollziehen und verstehen lässt. Denn die vor Ort getroffenen Entscheidungen betreffen die Lebenswelt der Menschen unmittelbar – politisches Handeln und seine Wirkung sind direkt nachvollziehbar.

Teilhabe und Mitbestimmung

Eine Stärkung der Mitbestimmung auf kommunaler Ebene zahlt sich aus: Durch die kontinuierliche Einbindung der Bürgerinnen und Bürger erfahren diese, dass politisches Engagement etwas bewirkt. Dieses positive Bewusstsein der Selbstwirksamkeit steigert die Bereitschaft, sich zu beteiligen und führt zu mehr Akzeptanz für die Demokratie. Eine Kommune braucht diese politisch aktive Bürgerschaft, ist sie doch auf freiwilliges und ehrenamtliches Engagement angewiesen, sei es bei der Mitgestaltung des Gemeinwesens oder der Besetzung von Ehrenämtern. 

Breites Aktionsfeld

Die Kommunen, die bei der Ausgestaltung ihrer Bildungslandschaft verstärkt auf politische Bildung und die Demokratiebildung setzen wollen, haben eine Vielzahl an Handlungsoptionen. Doch das Feld ist heterogen – vielschichtige Akteure, Angebote, Formate und Themen treffen aufeinander. Das kommunale Bildungsmanagement kann helfen, diese unterschiedlichen Ebenen zu vernetzen und besser aufeinander abzustimmen.

Strategie – Konzepte - Formate

Dabei vermitteln langfristige und strategische Konzepte den beteiligten Akteuren ein klares Bild über die konkreten Ziele der Kommune. Gemeinsam lassen sich Angebote besser an die unterschiedlichen kommunalen Bedürfnisse anpassen. Hier bietet sich zum Beispiel ein digitales Bildungsportal an, das die Akteure und ihre Angebote bekannt macht. Kommunen können zudem zeitgemäße Beteiligungsformate schaffen und so das politische Engagement fördern. Ein Beispiel sind Jugendparlamente, die sich an Kinder und Jugendliche richten und ihnen eine aktive Beteiligung ermöglichen.

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