Übersichtlich und vielfältig:
Der Seniorenbildungsatlas des Landkreises Zwickau

Der Landkreis Zwickau hat die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren in den Blick genommen. Die non-formalen und informellen Bildungsmöglichkeiten für diese Zielgruppe gibt es nun landkreisweit zusammengefasst im neuen Seniorenbildungsatlas. Er bildete den Anlass für die Vernetzung der Akteure und verknüpft Senioren- und Bildungsarbeit.

Voneinander und miteinander lernen

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewinnen die ‚neuen Alten‘ an immer größerer Bedeutung für das soziale Miteinander.

„Ältere Menschen bringen ihre Lebenserfahrung ein und können gleichzeitig durch verschiedene Bildungsangebote auf einem neuen Stand bleiben. So gestalten sie die Zukunft unseres Landkreises mit.“

[Tobias Habermann, Leiter Amt für Planung, Schule, Bildung, Landkreis Zwickau]

Zu lernen ist keine Frage des Alters. Viele Seniorinnen und Senioren möchten auch in ihrer nachberuflichen Zeit ihre Kompetenzen auf- und ausbauen, sei es um körperlich und geistig fit zu bleiben oder auch einfach, um in Gemeinschaft zu sein. Wichtig ist: Bildung ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe.

Die wichtige gesellschaftliche Rolle der Seniorinnen und Senioren im Landkreis bestätigt auch Tobias Habermann, Amtsleiter im Amt für Planung, Schule, Bildung, Landkreis Zwickau: „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der damit einhergehend alternden Bevölkerung in unserem Landkreis gewinnen die ‚neuen Alten‘ an immer größerer Bedeutung für das soziale Miteinander unserer Gesellschaft. Fühlten sich Senioren in der Vergangenheit eher am Rand, so treten Sie heutzutage immer weiter in den Mittelpunkt – und das ist auch gut so.“

Vielfältiges Angebot auf einen Blick

Die Bildungskoordinatorinnen des Landkreises Zwickau Alexandra Reißmann und Stephanie Schröder haben die non-formalen und informellen Bildungsangebote für Seniorinnen und Senioren in ihrem Landkreis in einer Broschüre, dem „Seniorenbildungsatlas“, übersichtlich zusammengefasst. Denn wie so oft: Gute Angebote gibt es viele – sie müssen aber auch gefunden werden. Die Möglichkeiten für Seniorinnen und Senioren sind hierbei so vielfältig wie die Gruppe selbst: von der Verkehrsschulung mit Elektrofahrrädern, dem Handarbeitskurs, der E-Book-Reader-Sprechstunde bis hin zum Sprachcafé, Sportkurs oder der Schulung zu Patientenverfügungen ist alles dabei.

Hierbei sind die Grenzen vom Lernenden zum Lehrenden fließend. So können ältere Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, ihre Erfahrungen selbst an Lernende im Bildungssystem weitergeben, z. B. als Zeitzeugen. Der Seniorenbildungsatlas zeigt daher auch mögliche Einsatzgebiete für Ehrenamtliche auf. Hinzu kommen Orte für Begegnungen und informelles Lernen wie Mehrgenerationenhäuser und Kirchgemeinden.

Dass die Palette an Angeboten breit und vielfältig ist, ist auch wichtig. Denn: „Die Seniorinnen und Senioren von heute sind nicht mehr die von vor 50 Jahren. Heute will man bis ins hohe Alter fit bleiben, sich einbringen, voneinander lernen und sein Lebensumfeld aktiv mitgestalten. Das wollen wir als Landkreis weiterhin befördern und unterstützen“, so Uta Jahn, Sachgebietsleiterin Planung und Controlling im Amt für Planung, Schule, Bildung des Landkreises Zwickau.

Bisher gab es im Landkreis Zwickau die Informationen zu Angeboten vor allem in den einzelnen Kommunen oder Einrichtungen. Der neue Seniorenbildungsatlas macht nun landkreisweit sichtbar, welche Angebote in den jeweiligen Sozialräumen vorhanden und über welche Träger sie erreichbar sind. Außerdem soll die Übersicht zukünftig ermöglichen, dass offene Bedarfe und Angebotslücken identifiziert und ggf. behoben werden können.

„Der Seniorenbildungsatlas bietet eine anschauliche Darstellung von Bildungsangeboten in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld und macht neugierig auf noch unentdeckte Möglichkeiten außerhalb bekannter regionaler Grenzen.“

[Uta Jahn, Sachgebietsleiterin Planung und Controlling, Landkreis Zwickau]

Von der Idee zur Umsetzung und weiter

Die Idee des Seniorenbildungsatlas' stellten die beiden Bildungskoordinatorinnen den Akteuren der Seniorenarbeit im Rahmen von Vernetzungsgesprächen vor. Sie stieß sofort auf positive Resonanz und die Ansprechpartnerinnen und -partner bestätigten den Bedarf. Zur Unterstützung bei der Umsetzung wurde die AG Seniorenbildung ins Leben gerufen. In dieser wurden nicht nur Informationen zum Stand der Broschüre weitergegeben, sie ermöglichte auch die aktive Beteiligung und den Austausch der Akteure und Interessierten untereinander.

Ein detaillierter Methodenbericht erläutert, wie genau die Bildungskoordinatorinnen bei der Erarbeitung vorgegangen sind und welche Erfahrungen sie hierbei gesammelt haben – sowohl die positiven als auch die herausfordernden. Denn es gab auch Stolpersteine. Gerade wegen der besonders vulnerablen Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren mussten die Treffen der AG Seniorenbildung im letzten Jahr coronabedingt erst einmal abgesagt werden. Diese schnell in den digitalen Raum verlegen zu können, wäre hier sicher ein schöner Ausweg gewesen, ist aber noch Zukunftsmusik.

Zudem bildet die aktuelle Version des Seniorenbildungsatlas die vielfältige Seniorenbildungslandschaft noch nicht vollständig ab. Noch hat nur ein Teil der Träger die Möglichkeit genutzt, ihre Angebote dort zu präsentieren. Doch um eventuelle Lücken, doppelte oder sich ergänzende Angebote erkennen und ggf. optimieren zu können, bedarf es eines umfassenden Überblicks über die non-formalen und informellen Angebote. Deshalb heißt es dranbleiben, im Gespräch mit den Akteuren und bei der Erfassung der Angebote. Die Veröffentlichung der Broschüre war der erste Schritt. Die positiven Rückmeldungen zeigen, dass es sich lohnt, den Weg weiterzugehen.

Kontakt

Dr. Anne Walde

Tel.: 0341-99392317 E-Mail: walde@dji.de

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