Rückblick: Bundeskonferenz Bildungsmanagement 2018

Unter dem Titel „Bildungsort Kommune“ lud das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 24. und 25.09.2018 zur Bundeskonferenz nach Berlin ein.

Unter dem Titel „Bildungsort Kommune“ lud das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 24.09. und 25.09.2018 zur Bundeskonferenz Bildungsmanagement in das Tempodrom nach Berlin ein. Die Teilnehmenden kamen zusammen, um die vielfältigen Möglichkeiten der Gestaltung von kommunalen Bildungslandschaften zu diskutieren.

Nach und nach füllen sich die Gänge und es dauert nicht lange, dann ist das Tempodrom in Berlin erfüllt von lebhaften Gesprächen. Schon zu Beginn der Bundeskonferenz scheinen alle in Stimmung für das zu sein, was in den kommenden beiden Tagen im Vordergrund stehen soll: Der Austausch.

Aus dem gesamten Bundesgebiet sind die Teilnehmenden angereist, um über die Gestaltung kommunaler Bildungslandschaften zu diskutieren. Darunter sind Vertreterinnen und Vertreter aus den Kommunen, Mitarbeitende der BundesprojekteBildung integriert undKommunale Koordinierung für Neuzugewanderte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Mitarbeitende der Transferagenturen.

Doch wo soll die Diskussion bei so einem komplexen Gegenstand wie den Bildungslandschaften ansetzen? Wie lässt man nichts außen vor und konzentriert sich doch auf das Wesentliche? Die Lösung stellen ganz unterschiedliche Austauschformate dar, in denen die Vielfalt der Themen und inhaltlichen Bezugspunkte aufgegriffen und vertieft werden. Die Teilnehmenden können sich dann je nach ihren spezifischen Interessen und Bedürfnissen den verschiedenen Angeboten zuwenden.

Viele Themen, unterschiedliche Formate

Fachvorträge zur Digitalisierung in der Bildung sowie zur Stiftungsarbeit und zivilgesellschaftlichem Engagement innerhalb der Kommune  ermöglichen einen ersten thematischen Überblick. Besonders der Input von Prof. Dr. Dieter Frey, LMU München, zu Veränderungsprozessen in Organisationen scheint den Nerv der Zuhörenden zu treffen: Wandel sei nicht leicht in Gang zu setzen. Es komme immer darauf an, anderen die Sinnhaftigkeit seines Unterfangens aufzuzeigen. Umsetzungspragmatismus und eine konstruktive Problemlösekultur fußen dabei vor allem auf Offenheit gegenüber den Perspektiven der anderen Akteure und einem gesunden Maß an Selbstkritik. Denn jeder ist, um Prof. Frey zu zitieren, sich selbst der Blindeste.

Außerdem lassen kurze Präsentationen kommunaler Mitarbeitender zu einzelnen Aspekten des Bildungsmanagements  die Teilnehmenden in die konkrete Arbeit vor Ort eintauchen. Das Team des Bildungsbüros der Stadt Bamberg berichtet bspw. von seinen Erfahrungen mit der Umsetzung eines Konzeptes für eine offene Bildungskonferenz. Durch ein Open-Space-Format konnten nicht nur viele Bildungsakteure in den Austausch gelangen, sondern gemeinsam Impulse für die Arbeit des Bildungsmanagements erarbeitet werden.

Bildungsort Kommune im Fokus

In vielen Podiumsgesprächen legen kommunale Akteure ihre Verfahrensweisen und Beweggründe in der Gestaltung ihrer Bildungslandschaft dar. Was ist das Problem und warum gehen wir es so an, wie wir es angehen? Bildungsdezernentinnen und –dezernenten aus Potsdam, Jena und den Landkreisen Saarlouis und Schwandorf diskutieren etwa über die Rolle der Schule als zentralen Bildungsort in der Kommune. Schule sei nicht mehr im traditionellen Sinne nur als Lernort zu verstehen, sondern könne auch auf den Sozialraum ausstrahlen. Die Öffnung von Schulen biete dann auch die Möglichkeit, Entwicklungen im umgebenen Quartier anzuregen.

Gleich nebenan bietet sich den Besucherinnen und Besuchern beim Schlendern über den Marktplatz die Möglichkeit, sich zu unterschiedlichsten Themen aus dem Bildungsort Kommune zu informieren. Eine Bibliothek der Bildungsberichte liefert Inspiration für die eigene Arbeit und ermöglicht den Vergleich von verschiedenen Formaten. Doch es geht nicht immer nur ums Rezipieren, sondern auch ums (Inter)Agieren: Das Planspiel der Kolleginnen und Kollegen aus der Stadt Frankfurt (Oder), bei dem die Teilnehmenden unterschiedliche Rollen in einer Steuerungsgruppe einnehmen, macht Prozesse der Steuerung und Koordination von Bildungsaktivitäten sicht- und erlebbar und lädt zu Diskussionen ein.

Intensive Gespräche zum Abschluss

Und last but not least werden die Tagungsbeutel der Teilnehmenden an den Informationsständen der Transferagenturen mit umfangreichen Materialen beschwert. Von heiteren Gimmicks, die den Arbeitsalltag verschönern, bis hin zu fachlichen Abhandlungen für das Selbststudium findet sich für jede und jeden etwas.

So öffnete sich den Teilnehmenden ein weiter Raum für intensive Diskussionen über Möglichkeiten und Grenzen der Gestaltung kommunaler Bildungslandschaften. Jetzt reisen sie mit vielen Eindrücken und Anregungen für die eigene Arbeit nach Hause. Das muss erstmal verdaut werden. Bis zum Bundeskongress im nächsten Jahr bleibt dafür ja noch etwas Zeit.

 

Text: Michael Brock