Am 16. März 2021 fand die Bundeskonferenz aufgrund der Corona-Pandemie zum ersten Mal in digitaler Form statt. Auf ihr hob Bildungsministerin Anja Karliczek die bedeutende Rolle der Kommunen im Bildungsföderalismus hervor und kündigte neue Programme für das kommunale Bildungsmanagement an.
Nach einem virtuellen Countdown ging sie los: die inzwischen vierte Bundeskonferenz der Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement. Diesmal allerdings in ungewohnter, digitaler Form. Nach einer Begrüßung der rund 750 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Tagesmoderator Holger Beckmann eröffnete Bildungsministerin Anja Karliczek die Bundeskonferenz.
Sie würdigte in ihrem Statement das kommunale Bildungsmanagement als einen Baustein auf dem Weg, Bildungschancen für alle auszubauen. Die „Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement“ des BMBF habe seit 2014 dazu beigetragen, dass deutschlandweit erfolgreiche Modelle kommunaler Bildungssteuerung etabliert und verbreitet wurden.
Zudem verwies sie auf die umfassenden Aufgaben in den kommunalen Verwaltungen, die noch zu tun sind, um den digitalen Wandel in der Bildung voranzutreiben: „Das digitale Zeitalter verlangt nun, dass das Bildungssystem weiterentwickelt wird. Dafür wird das BMBF das kommunale Bildungsmanagement mit neuen Programmen unterstützen und so die kommunalen Bildungslandschaften von morgen mitgestalten.“ Die nächste EU-Förderperiode bis 2027 solle dafür genutzt werden, ein Folgeprogramm „Bildungskommune“ aufzulegen. Die Bildungsministerin rief die Kommunen auf, sich möglichst zahlreich daran zu beteiligen.
Die Kommunen spielen in unserem Bildungsföderalismus eine wichtige Rolle. Gerade sie können den digitalen Wandel in der Bildung mitgestalten und entschieden vorantreiben.
Burkhard Jung, der Präsident des Deutschen Städtetages und Leipziger Oberbürgermeister, vertrat die Sicht der städtischen Kommunen. In seinem an die Bundesministerin anschließenden Impuls richtete Jung den Fokus auf das lebenslange Lernen und unterstrich dabei die Rolle des kommunalen Bildungsmanagements: „Wir brauchen ein kommunales Bildungsmanagement vor Ort, das klare Ziele verfolgt und uneitel dokumentiert, was erreicht wird. Wenn wir wissen, wie vorhandene Lernangebote wirken, lassen sich bildungspolitische Ziele und konkrete Maßnahmen in den Städten besser miteinander verknüpfen. Gemeinsam und im transparenten Austausch können wir Bildungsprozesse verbessern.“
Neue Broschüre vorgestellt
Die Sicht der Kommunen wurde zudem in einer virtuellen Interviewreihe mit beispielhaften Projekten aus verschiedenen Kommunen deutlich, die am Förderprogramm „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ teilgenommen hatten. Zentral stand auch hier die Frage, welche Strategien des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements Teilhabe für alle ermöglichen und lebenslanges Lernen fördern können.
In diesem Zusammenhang wurde auch die neu erschienene Abschlussbroschüre des Förderprogramms vorgestellt, die 25 kommunale Beispiele entlang der Themenschwerpunkte der Förderung sowie einen Beitrag der wissenschaftlichen Begleitung enthält. Neben dem Ansinnen, gute kommunale Beispiele sichtbar zu machen und den Transfer in interessierte Kreise und kreisfreie Städte zu unterstützen, gilt die Broschüre auch als Dank an die 321 beteiligten Kommunen.
Fachforen, digitaler Marktplatz und ein inspirierender Impuls zum Abschluss
Im weiteren Konferenzverlauf boten mehrere Fachforen den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über aktuelle wissenschaftliche Diskurse in Bereichen wie der kulturellen Bildung, der Digitalisierung von Bildungslandschaften oder der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu informieren und sich auf einem digitalen Marktplatz mit anderen Kommunen auszutauschen.
Zum Abschluss gab Prof. Dr. Klaus Hurrelmann den Teilnehmenden noch einen inspirierenden Impuls mit, der sich den Bildungsbedürfnissen der Generation Alpha und ihren Auswirkungen auf das kommunale Bildungsmanagement widmete.