Bildung! Motor für Mitteldeutschland

Mehr als 170 Bildungsakteure aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen diskutierten am 11. Oktober 2022 auf der Mitteldeutschen Bildungskonferenz „Bildung! Motor für die Region im Wandel“ in Köthen die Zukunft der mitteldeutschen Bildungslandschaft.

Wie lässt sich die mitteldeutsche Bildungslandschaft angesichts aktueller Herausforderungen zukunftsorientiert gestalten? Diese Frage stand im Zentrum der Mitteldeutschen Bildungskonferenz im Veranstaltungszentrum Schloss Köthen. Energiewende, demografischer Wandel und digitale Transformation – tiefgreifende Prozesse verändern die Landkreise, Städte und Gemeinden in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und stellen sie vor große Herausforderungen. Gerade im Bereich Bildung.

Denn all diese Herausforderungen sind eng mit Bildungsfragen verknüpft, und zwar in zweierlei Hinsicht: Einerseits fordern die Veränderungsprozesse die mitteldeutsche Bildungslandschaft zu dringend notwendigen Anpassungen heraus. Andererseits ist Bildung selbst ein wesentliches Element, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.

Perspektiven für die mitteldeutsche Bildungslandschaft

Will Mitteldeutschland eine Vorreiterrolle für die Energie- und Rohstoffwende einnehmen, braucht es auch für die Menschen klare Bleibe- und Zukunftsperspektiven in der Region, so Henning Mertens, Projektleiter Strukturwandel der Metropolregion Mitteldeutschland. Eine zukunftsweisende Wirtschaft in der Region lässt sich nur mit entsprechenden Bildungsangeboten für „grüne Berufe“ etablieren. Gerade in diesem Bereich bestünde ein starker Fachkräftebedarf. In ländlichen Regionen aber fielen durch demografische Schrumpfungsprozesse eben diese notwendigen Bildungsangebote weg. Hier müssen Bildungsangebote für alle Altersstufen einen entscheidenden Beitrag leisten, um Akzeptanz herzustellen, wenn es um das Wirtschaften mit nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien geht.

Dazu müssten sich aber auch Kommunalverwaltungen selbst als wichtige Akteure im Bereich der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) begreifen, so Dr. Jörg Eulenberger, Verbundleiter BNE-Kompetenzzentrum BiNaKom. Dringliche Aufgabe der Kommunen sei es, das Thema in den regionalen Bildungslandschaften strukturell zu verankern. Konkrete kommunale Projekte im Bereich BNE, aber auch Weiterbildungsangebote, die sich an die Verwaltungsmitarbeitenden selbst richten, könnten hier zur Sensibilisierung für das Thema resp. zur Bewusstseinsbildung beitragen.

Bereit für die digitale Transformation?

Ein weiterer wichtiger Baustein für die erfolgreiche Zukunft der mitteldeutschen Bildungsregion ist der Ausbau digitaler Bildungsangebote. Dass man hier bereits frühzeitig ansetzen muss, betont Bernd Hausschild, Oberbürgermeister der Stadt Köthen (Anhalt). Bereits in der Grundschule werden die Grundsteine einer erfolgreichen digitalen Bildungsbiografie gelegt, auf die die weiterführenden Schulen und die Unternehmen in der Region später aufbauen können. Ein wichtiges Projekt in der Region ist das Netzwerk der Digitalen Lernlabore Anhalt (DiLeLa), zu dem sich die Hochschule Anhalt, der Cluster IT Mitteldeutschland e.V., die Stadt Köthen und über 30 weitere Partner zusammengeschlossen haben.

Das Projekt, das Schulen, Unternehmen und öffentliche Hand zusammenbringt, setzt dabei auf zwei Säulen, so Prof. Dr. Korinna Bade, Projektleiterin an der Hochschule Anhalt: Im Fokus stehen auf der einen Seite die Einrichtung von digitalen Lernlaboren, die online und vor Ort wichtige Kompetenzen vermitteln und einen Bezug zu Unternehmen und Berufsbildern in der Informatik herstellen. Auf der anderen Seite wird die Vernetzung von Multiplikatoren und Akteuren der Bildung in der Region weiter vorangebracht. Insbesondere in Hinblick auf außerschulische Informatikangebote soll eine gemeinsame Perspektive für die Region gestaltet werden.

Fazit

Damit Bildung zum Motor für Mitteldeutschland werden kann, müssen digital-analog vernetzte Bildungslandschaften entstehen und entsprechende Bildungsangebote für alle Altersgruppen geschaffen werden, die zunehmend auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Dem kommunalen Bildungsmanagement kommt dabei die wichtige Aufgabe zu, aktuelle Bedarfe zu erkennen, passende Bildungsangebote auf wirtschaftliche Handlungsfelder abzustimmen und Akteure aus Wirtschaft, Bildung und öffentlicher Hand gut zu vernetzen. Diese Ansätze tragen dazu bei, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und den Wandel mit Bildung zu gestalten.

Die Mitteldeutsche Bildungskonferenz ist eine Veranstaltung der Transferagentur Mitteldeutschland für kommunales Bildungsmanagement (TransMit) und des Netzwerkbüros Bildung im Strukturwandel in Mitteldeutschland (BiSMit). Beide Vorhaben werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Download Pressemitteilung Mitteldeutsche Bildungskonferenz (PDF)

Kontakt

Katharina Sydow, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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