Sachsens BiKos schaffen sich ein starkes Netzwerk

Eine erfolgreiche Integration durch Bildung braucht gute Koordination und Kooperation. Dieser Aufgabe stellen sich auch sächsische Kommunen. Unterstützt durch unsere Agentur riefen die sächsischen Koordinatorinnen und Koordinatoren das "BiKo-Netzwerk" ins Leben.

Integration durch Bildung als Querschnittsaufgabe kann nur durch eine gute Koordination und Kooperation in den Kommunen erfolgreich sein. Dieser Aufgabe stellt sich mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Vielzahl der sächsischen Kommunen. Im August 2016 startete als erster der Vogtlandkreis mit der Umsetzung der Förderrichtlinie "Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte".

Die Landkreise Görlitz, Meißen, Mittelsachsen, Nordsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und die kreisfreien Städte Dresden und Leipzig folgten. Seit Mai 2017 sind an den acht Standorten insgesamt 16 Bildungskoordinatorinnen und –koordinatoren (kurz BiKos) tätig: ein bis zwei in den Landkreisen und jeweils drei in den Großstädten.

Der sächsische Weg

Geboren wurde die Idee zum Netzwerk Anfang 2017 auf unserer TransMit-Bildungswerkstatt "Bildungsangebote für Zugewanderte koordinieren". Hier wurde in der sächsischen Länderarbeitsgruppe von mehreren Teilnehmenden der Wunsch nach stärkerer Vernetzung und Austausch formuliert. Die BiKos aus Dresden übernahmen die Initiative, stimmten Termin und Räumlichkeit ab und nahmen Kontakt zu uns auf.

Gemeinsam wurde das erste Treffen vorbereitet, das dem besseren Kennenlernen der sächsischen Standorte und der dort tätigen Programmmitarbeiterinnen und Programmmitarbeiter sowie der Abstimmung zur zukünftigen Zusammenarbeit dienen sollte. Die konstituierende Sitzung für das Netzwerk fand am 30. März 2017 im Dresdner Rathaus statt.

Unstrittig war der Wunsch nach einem regelmäßigen, gemeinsam organsierten Fach- und Erfahrungsaustausch mit dem Ziel, Anregungen für die eigene Arbeit zu erhalten, das Handlungs- und Wissensrepertoire zu erweitern und gemeinsame Anliegen besser bearbeiten zu können. Am Ende des Tages wurden folgende Ergebnisse festgeschrieben:

  • Das Netzwerk trägt den Titel „BiKo-Netzwerk“, nach der Abkürzung für die Koordinatoren und Koordinatorinnen in Sachsen.
  • Die Netzwerktreffen finden als Ganztagesveranstaltung quartalsweise an wechselnden Standorten statt.
  • Die gastgebende Kommune übernimmt die Einladung, die Veranstaltungsorganisation und das Protokoll.
  • Thematische Schwerpunkte werden vorab mit den Teilnehmenden abgestimmt.
  • Zielgruppe des Netzwerkes sind die BiKos in den sächsischen Kommunen.
  • Es können weitere Akteure für Fachgespräche und Vorträge geladen werden.
  • Mindestens eine Regionalkoordinatorin der TransMit nimmt an den Treffen teil und unterstützt bei Bedarf die Veranstaltungsumsetzung.
  • Die Formate "Blick in die Kommune"  als moderierter Erfahrungsaustausch und "TTT – Termine, Tipps und Themen" als Kurzinfoblock werden zu einem festen Bestandteil zukünftiger Treffen.

Die Netzwerktreffen sind ein Bestandteil des sächsischen BiKo-Netzwerkes. Kooperation und Austausch der Akteure zwischen den Treffen sind ausdrücklich erwünscht. Einen schnellen Überblick über die Ausgangssituation in den Kommunen sowie zu Arbeitsschwerpunkten, Erfahrungen und Kontaktmöglichkeiten der BiKos ermöglicht die von uns erstellte Steckbriefbroschüre.

Die Form ist gegossen und kann gefüllt werden

In Meißen wurde am 12.06.2017 das zweite Netzwerktreffen durchgeführt. Beim "Blick in die Kommune" gab es die Möglichkeit, aktuelle Arbeitsaufgaben sowie Themen vorzustellen und in Erfahrungsaustausch zu treten. Dies wurde rege genutzt, waren doch nun alle BiKo-Personalstellen in den Kommunen besetzt und die „Mannschaft“ komplett.   Schwerpunkt des kollegialen Austauschs war das Thema "Transparenz der Angebote". Die BiKos stellten die von ihnen erstellten Angebotsübersichten vor und diskutierten sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Es ging um die Art und Weise der Erfassung sowie Möglichkeiten und Grenzen der Veröffentlichung. Welche Daten müssen für welche Zielgruppe wie aufbereitet werden? Und welche Möglichkeiten gibt es, die Bildungsangebote im non-formalen und informellen Bereich zu erfassen und zu systematisieren?

Anregungen für einen erweiterten Blick auf die Darstellung von Angeboten gaben Felix Schönfeld und Joschka Heinrich von Affeefa. Sie stellten die gleichnamige Online-Plattform vor. 2015 als Dresdner Initiative entstanden, beinhaltet afeefa.de nicht nur eine mehrsprachige Angebotsübersicht sondern bietet auch Möglichkeiten zur Vernetzungs- und Engagementförderung.

Mehr davon

Gastgeber der dritten Netzwerkrunde am 11. September 2017 war der Landkreis Mittelsachsen. Der thematische Schwerpunkt des Treffens in Freiberg lag im Bereich "Migration und Schule". Als Referentin und Gesprächspartnerin konnte Claudia Elsner, Koordinatorin für Migration und Integration der Sächsischen Bildungsagentur Chemnitz, gewonnen werden.

Folgende Fragestellungen stehen auf der Agenda: Welche Rahmenbedingungen liegen in Sachsen für eine chancengerechte Bildung und Erziehung vor? Welche Möglichkeiten bietet die besondere Bildungsberatung der sächsischen Bildungsagentur? Welche Angebote für Sprachbildung und nachholende Schulbildung gibt es? Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Schulen und BiKos auf- und ausgebaut werden?

Der Vormittag stand im Zeichen des kollegialen Austausches, besonderer Fokus lag dabei in der Netzwerk- und Gremienarbeit.

Das Netzwerk der sächsischen BiKos hat sich etabliert. Die Kontakte untereinander sind enger geworden und Arbeitsbeziehungen haben sich verstärkt. Gute Erfahrungen aus der Transferinitiative, auch über die Schwerpunktsetzung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte hinaus, werden ausgetauscht. Das sächsische BiKo-Netzwerk hat seinen Platz gefunden und bietet für die Teilnehmenden neben den Veranstaltungen des BMBF, der TAG Großstädte und der TransMit vor allem eine landesbezogen Möglichkeit zum Erfahrungs- und Fachaustausch.

Kontakt

Dr. Anne Walde

Tel.: 0341-99392317 E-Mail: walde@dji.de