Nationaler Bildungsbericht erschienen

Einen kurzen Überblick über die Ergebnisse sowie weiterführende Informationen zum aktuellen "Nationalen Bildungsbericht".

Im Juni ist der "Nationale Bildungsbericht" von einem wissenschaftlichen Konsortium vorgelegt worden. Die empirisch fundierte Bestandsaufnahme soll Politik, Verwaltung und Praxis sowie die interessierte Öffentlichkeit über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im gesamten Bildungssystem informieren. Der alle zwei Jahre herausgegebene Bildungsbericht beleuchtet in jeder Ausgabe ein ausgewähltes Schwerpunktthema. 2016 ist dies "Bildung und Migration".

Federführend für den Bericht zeichnete sich das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF). Schon beim ersten Bildungsbericht 2006 stand das Thema Migration im Fokus. Wurden die damals gesteckten Ziele erreicht? Gelang es, das Versprechen des "Aufstiegs durch Bildung" einzulösen? Welche Bildungschancen haben Migranten? Und reichen die Investitionen von Bund und Ländern auch in Zukunft?

Das Resümee

Die Ergebnisse sind durchwachsen. Der Zugang zu Bildung erfolgt nach wie vor unter sehr ungleichen Voraussetzungen. Soziale Herkunft, Migrationshintergrund und zunehmend auch regionale Rahmenbedingungen üben einen starken Einfluss auf den Bildungserfolg aus. Der vorliegende Bildungsbericht würdigt die vielfältigen Bemühungen um die Integration der Zugewanderten.

Er zeigt, dass für das Bildungssystem (vom frühkindlichen Bereich bis zur beruflichen Bildung) für die Integration der 2015 Zugewanderten jährlich zusätzliche Kosten in Höhe von etwa 2,2 bis 3 Milliarden Euro notwendig werden. Positiv lässt sich festhalten, dass es in den vergangenen Jahren gelungen ist, den Anteil der Personen mit Migrationshintergrund ohne einen allgemeinbildenden und beruflichen Bildungsabschluss zu reduzieren. Unterschiede zu Personen ohne Migrationshintergrund bleiben jedoch unübersehbar und weiter aktuell.

Über die richtigen Schlüsse aus dem Nationalen Bildungsbericht 2016 diskutierten Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und der Geschäftsführende Direktor des DIPF, Marcus Hasselhorn, am 4. Juli 2016 im Haus der Leibnitz-Gesellschaft in Berlin. Kai Maaz, Direktor der Abteilung "Struktur und Steuerung des Bildungswesens" des DIPF und Sprecher der Autorengruppe des Bildungsberichts, eröffnete mit einem Impuls die Debatte.

Rund 100 Gäste verfolgten die Debatte, in der Ministerin Wanka sowohl Anstrengungen vonseiten des Staates, der Unternehmen und Bevölkerung als auch von den Zugewanderten forderte, um Integration durch Bildung gelingen zu lassen. Wanka verwies unter anderem auf das aktuelle Programm "Koordinierung der Bildungsangebote von Neuzugewanderten", das Kommunen die Möglichkeit bietet, Integrationsmaßnahmen bildungspolitisch nachhaltig zu steuern.

Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse des Nationalen Bildungsberichts finden Sie hier: http://www.bildungsspiegel.de/news/materialien/703-nationaler-bildungsbericht-2016

Den Nationalen Bildungsbericht 2016 finden Sie hier: http://www.bildungsbericht.de/de/bildungsberichte-seit-2006/bildungsbericht-2016/pdf-bildungsbericht-2016/bildungsbericht-2016

Die Podiumsdiskussion wird am 16. August um 22:30 Uhr auf ARD-alpha in der Reihe "Denkzeit" ausgestrahlt werden.