Auf dem Weg zum Bildungsmonitoring

Für den Aufbau eines kommunalen Bildungsmonitorings haben sich feste Arbeitsschritte bewährt. Sie reichen von der Konzeptionsphase über die Auswahl geeigneter Themen und Indikatoren bis hin zur Ableitung von Handlungsempfehlungen. Verlässliche Partner und ein politischer Auftrag sichern Erfolg und Nachhaltigkeit des Vorhabens.

Aufbau eines Bildungsmonitorings

Auch hier gilt: Die zentralen Aufgaben im Bildungsmonitoring lassen sich nur gemeinsam lösen.

Konzept und Auswahl

Am Anfang des Prozesses steht ein Konzept, in dem Ziele und Inhalte des Bildungsmonitorings festgeschrieben werden. Hierfür ist eine inhaltliche Abstimmung zwischen den lokalen Bildungsakteuren nötig. Diese Kooperation ist eine wesentliche Gelingensbedingung. Sie sichert die Nachhaltigkeit des Vorhabens und erhöht die Akzeptanz gegenüber späteren Ergebnissen. Gemeinsam ist zu klären, welches Bildungsverständnis zugrunde gelegt wird und welche Themenfelder und Fragestellungen das Monitoring bearbeiten soll. Parallel dazu müssen Ressourcen geprüft und Verantwortlichkeiten festgelegt werden.

Um den Rückhalt in der Kommunalpolitik zu sichern, sollte das Bildungsmonitoring durch einen politischen Auftrag legitimiert sein. Außerdem muss das Monitoring von Beginn an auf Kontinuität angelegt sein. Nur so lassen sich Entwicklungen im Bildungsbereich tatsächlich aufdecken.

Themen und Produkte

Gemeinsam identifizieren die Beteiligten Themen und entscheiden, wie und in welcher Reihenfolge diese bearbeitet werden sollen. Diese Festlegung ergibt sich aus den bildungspolitischen Zielen und den aktuellen Problemlagen in der Kommune. Datenverfügbarkeit und die Relevanz der Themen für bildungspolitische Steuerungsfragen beeinflussen die Schwerpunktsetzung zusätzlich.

Sind die Themen gesetzt, wird die Berichtsform festgelegt. Um Ergebnisse aus dem Monitoring zu präsentieren, stehen verschiedene Produktformen zur Verfügung (vgl. Seite 5). Die Auswahl sollte frühzeitig und in enger Abstimmung mit den Auftraggebern erfolgen. Sie ist abhängig von der Zielgruppe und dem konkreten Verwendungszweck.

Grundsätzlich sollte die Produktform immer mit der späteren Verwertung der Ergebnisse zusammengedacht werden. Wichtig ist, dass die Befunde mit Blick auf die bevorstehenden Diskussionen verständlich und nutzerorientiert aufbereitet werden. Fällt die Entscheidung für einen kommunalen Bildungsbericht, sollten ein bis zwei Jahre bis zur Fertigstellung eingeplant werden.

Indikatoren und Datenzugang

Bildungsmonitoring stützt sich auf Indikatoren, die sich aus verschiedenen statistischen Kennzahlen zusammensetzen. Ausgehend von den kommunalen Schwerpunkten und Fragestellungen werden die Indikatoren und Kennzahlen themenorientiert ausgewählt und definiert. In einem weiteren Schritt schließt sich die Sichtung der Datenbestände und Datenquellen entlang der ausgewählten Themenbereiche an. Daten können aus der Verwaltung, den Gemeinden oder einer kommunalen Statistikstelle stammen. Auch Landesund Bundesbehörden bieten vielfältige Quellen (vgl. Seite 8).

Eine gezielte Vernetzung und Kooperation innerhalb der Kommunalverwaltung unterstützt den Datenaustausch und vereinfacht Abstimmungsprozesse. Als Partner bieten sich z. B. Datenschutzbeauftragte, kommunale Statistikstellen und die Fachplanungen an. Mit der Sichtung der Datenbestände wird ein Überblick darüber gewonnen, welche Daten wann, aus welcher Quelle und auf welcher räumlichen Ebene vorliegen. Gleichzeitig sollten Datenlücken ausfindig gemacht und bei Bedarf durch eigene Erhebungen geschlossen werden. Für die Nachhaltigkeit des Bildungsmonitorings bietet sich eine zentrale softwaregestützte Datenhaltung an.

Ergebnispräsentation und Strategieentwicklung

In der Umsetzungsphase werden die Daten gesammelt, zusammengestellt und ausgewertet. Die Aufbereitung der Ergebnisse erfolgt in der vorab festgelegten Produktform. Das erstellte Produkt enthält in der Regel keine Interpretationen und Handlungsempfehlungen. Die Daten dienen zunächst als Aushandlungsgrundlage, strategische Überlegungen folgen auf den späteren Diskussionsprozess.

Liegt das Produkt vor, können die Ergebnisse öffentlich präsentiert und für den gemeinsamen Diskurs genutzt werden. Die Interpretation der Daten sollte in internen Auswertungsrunden in Arbeitsgruppen, Ausschüssen und Gremien stattfinden. Offene Veranstaltungen wie Bildungskonferenzen oder Fachtagungen bieten die Möglichkeit, die Ergebnisbesprechung in eine breitere Öffentlichkeit zu tragen.

Auf Basis des Diskussionsprozesses werden Handlungsfelder zur Qualitätssteigerung und -sicherung identifiziert sowie Empfehlungen, Strategien und Maßnahmen entwickelt. Durch die Fortschreibung des Bildungsmonitorings kann schließlich die Wirkung ergriffener Maßnahmen überprüft werden. Weiterhin ergeben sich aus den Diskussionsergebnissen Schlussfolgerungen für die zukünftige Ausrichtung des Bildungsmonitorings. So können Fragestellungen und Problemlagen identifiziert und in weiteren Analysen vertieft werden.

Kontakt

Nora Herrmann, Kommunalberatung Sachsen-Anhalt

Tel.: 0341-99392313 E-Mail: nherrmann@dji.de